Grube im Achterland – ein Geheimtipp an der Ostsee

3 km von der Ostseeküste entfernt, in der Lübecker Bucht, liegt der kleine und gut funktionierende Ort Grube. Mit Ferienwohnungen, Ferienhöfen, Einkaufsmöglichkeiten in kleinen Hofläden und Supermärkten sowie zahlreichen Sportmöglichkeiten bietet Grube Urlaubern eine komplette Infrastruktur.

Wieviel Leben in der 1000-Seelen-Gemeinde steckt, beweist das überaus rege Leben der vielen Vereine – sie alle eint die Liebe zum Heimatort. Das zeigt sich in einer Vielzahl von Projekten, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in und rund um Grube, die liebevoll gepflegt werden.

Grube blickt auf eine fast 800jährige Geschichte zurück. Ein historischer Streifzug zu Fuß oder per Rad erzählt von der spannenden und wechselvollen Geschichte des Ortes.

Vom Dunker’schen Platz zum Museum, vorbei an der St. Jürgen Kirche bis hin zum Paasch-Eyler-Platz, durch den ehemaligen Gruber See hin zu dem zauberhaften Dörfchen Siggeneben gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Einst reichte der ehemals drittgrößte See Schleswig-Holsteins bis an den Ort heran, der See ist verschwunden, der Name ist geblieben.

Auf gut ausgebauten und beschilderten Radwegen lässt sich vom kleinsten der fünf OstseeFerienLand-Orte aus auf mehr als 300 km Rad- und Wanderwegen ganz entspannt auch die gesamte Region erkunden. Ob zum eigenen Naturstrand Rosenfelde, zu den Promenaden der nahe gelegenen Ostseebäder oder durch das wunderschöne Achterland – Grube ist die ruhige Alternative zu den trubeligen Küstenorten!

Die Gruber Störche

Unweit der Kirche ist  auf dem alten Meierei-Schornstein am Haus Avalon der Storch zu Hause. Seit Jahren brüten die Weißstörche hier, jedes Frühjahr bei ihrer Rückkehr wird das heimliche Wappentier Grubes begeistert begrüßt. So richtig nahe kommt man den Störchen im Dorfmuseum Grube. Das Leben aus dem Storchennest wird per Livecam direkt auf den dortigen Monitor übertragen.

Rosenfelder Strand

Strandurlaub jenseits touristischen Trubels findet man am Rosenfelder Strand, mit Strandabschnitten für Hundebesitzer und FKK-Anhänger. Der 2,5 km lange, kurtaxfreie Naturstrand mit seiner unberührten Dünenlandschaft begeistert Naturliebhaber und Ruhe Suchende. Hier befindet sich auch der mehrfach ausgezeichnete 5-Sterne Campingplatz Rosenfelder Strand, mit einem breiten Angebot an Komfort und Service für alle Camping Liebhaber.

Vogelbeobachtungs-Station Rosenfelder Strand

Für Naturliebhaber hat Grube einen Geheimtipp zu bieten. Die Vogelbeobachtungs-Station befindet sich in der Nähe des Gruber Naturstrandes Rosenfelde. Aus ehemals 15 ha Ackerfläche entstand hier ein Vogelparadies mit 3 ha Wasserfläche und 11 ha extensiv bewirtschaftetem Grünland. Der neu geschaffene Wasserteich wird als dauerhafter Ausgleich für den Eingriff in den Naturhaushalt durch den Deichbau genutzt. Graudünen, Buschgruppen und eine Streuobstweise bieten hiesigen Wasservögeln und Zugvögeln eine abwechslungsreiche Fläche.

Durch die 2020 neu geschaffene Vogelbeobachtungs-Station mit 3 „Guckluken“ können kleine und große Ornithologen und Vogelfreunde die vielfältigen Vogelarten aus nächster Nähe beobachten. Für Zugvögel und einheimische Vogelarten wie Seeadler, Grau- und Kanadagänse, Schwäne, Möwen und Kormorane mit ihren weit ausgebreiteten Schwingen ist die Wasserfläche Rastplatz und Naturoase zugleich. Auch die Gruber Störche sind hier ab und zu bei ihrer Futtersuche zu sehen. Mit einer neuen kostenlosen App des NABU, der „Vogelwelt“, lassen sich Vogelarten bestimmen und deren Lebensweise kennenlernen. Die Wiesenflächen um die Wasserfläche werden mit Galloway Rindern beweidet, um das Grünland als attraktiven Lebensraum für Wiesenvögel zu erhalten.

Die Vogelbeobachtungs-Station findet Ihr am besten zu Fuß oder mit dem Rad. Kurz vor dem FKK Campingplatz Ostsee Rosenfelde biegt Ihr rechts ein in den ausgeschilderten Weg.  In wenigen Minuten erreicht Ihr die Vogelbeobachtungs-Station.

Siggeneben

Zur Gemeinde Grube gehört das zauberhafte Dorf Siggeneben. Das ehemalige Landarbeiterdorf gehört zum traditionsreichen Gut Rosenhof, wo einst der große Dichter Theodor Storm einige Zeit verbrachte. Mit seinen weiß getünchten Reetdach Häusern steht das kleine Dorf komplett unter Denkmalschutz. Das kleine Paradies versetzt Besucher in eine längst vergangene Welt, Heckenrosen und Stockrosen umwuchern die kleinen Katen, mächtige Kastanien und alte Kopfweiden säumen die Straße.

Dunker’scher Platz

Mitten in Grube liegt der Dunker’sche Platz, im  18. Jahrhundert prachtvoll bebaut. Bis Ende 1840 residierte hier der Hausvogt des damals königlichen Amtshauses in Cismar. 1925 erwarb der Kaufmann Karl Dunker die Gebäude,  neben dem Kaufmannsladen der Familie Dunker hatte auch das Standesamt zur damaligen Zeit hier seinen Sitz.  1981 ging das Grundstück in den Besitz der  Gemeinde Grube über und wurde in den 90er Jahren im Rahmen der Dorferneuerung  inklusive einer Park- und Rasenfläche komplett neu gestaltet.

Hier trifft man sich zum Boule Spiel oder einfach zum Verweilen auf den drehbaren Holz-Liegesofas mit phänomenalem Blick in die Sonnenuntergänge über dem ehemaligen Gruber See.

Sturmflutbild Dunker’scher Platz

Eine der schlimmsten Katastrophen, die die Ostseeküste je erlebt hat, ereignete sich in der Nacht vom 12. Auf den 13. November 1872. Mit nie erlebter Gewalt drückte die Sturmflut das Ostseewasser durch den Gruber See nach Grube.

In einem großen Wandgemälde am Dunker’schen Platz in Grube ist das Ausmaß der Zerstörung eindrucksvoll belegt.

Gildewesen

Das Gildewesen blickt auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück. Als Gruber-Mobilien-Brand-und Schützengilde diente sie einst als Versicherung für die Mitglieder der Gilde. Seit 1949 heißt sie “Alte Gruber Bürgergilde e.V. von 1275“.

Höhepunkt ist das traditionell am 2. Montag nach Pfingsten stattfindende Vogelschießen auf den großen Sachsenvogel auf dem Paasch-Eyler-Platz. Mit einem großen Fest-Umzug durch Grube und Feierlichkeiten über das gesamte Gildewochenende steht Grube jedes Jahr wieder 2 Tage lang im Zeichen der Gilde.

Gruber See

Der einst 1000 ha große „Gruber See“ war der drittgrößte Flachsee Schleswig-Holsteins, in der letzten Eiszeit durch die Natur geschaffen. Mit seinem Fischreichtum war der See Lebensgrundlage vieler Familien. In den 20er Jahren begann die Trockenlegung, in den Jahren 1937/38 wurden die Entwässerungsmaßnahmen durch den Reichsarbeitsdienst vollendet und insgesamt 700 ha landwirtschaftlich Nutzflächen geschaffen. Auf der Terrasse am Paasch-Eyler-Platz ist die Geschichte des Gruber Sees auf großen Tafeln eindrucksvoll dokumentiert. Mithilfe leistungsstarker Schöpfwerke wird bis heute der Wasserstand um 1,50 m – 2,00 m unter dem Meeresspiegel gehalten, Teile des Gruber Seekoogs liegen bis zu 3,80 m unter NN. Der See ist verschwunden, der Name geblieben! Heute lässt sich per Rad auf vielen Fahrradwegen  die  Oldenburger Graben-Niederung – mit 23 km Länge die größte Niederung an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins – entdecken.

Paasch-Eyler-Platz

Benannt ist der Paasch-Eyler-Platz nach Kapitän Heinrich Paasch aus Dahme, der 1864 die Tochter des Gruber Compastors, Claudine Eyler, heiratete. Das Paar mit Wohnsitz in Antwerpen erwarb 1899 den Platz von dem ehemaligen Fährstellenbetreiber Carl Martin Trepkau und übergab, als Zeichen der tiefen Verbundenheit zur Heimat, den Platz als Schenkung an die Gruber Schützengilde. Bis heute ist der Paasch-Eyler-Platz, der bis ins 19. Jahrhundert eine Insel im Gruber See war, im Besitz der Alten Gruber Bürgergilde. Begeisternd ist von hier aus nicht nur der großartige Blick über die ehemalige Gruber See-Niederung, vor allem in den Sommermonaten ist der Platz ein Geheim-Tipp für phänomenale Sonnenuntergänge. Alljährlich findet hier 2 Wochen nach Pfingsten das Vogelschießen der Gruber Gilde sowie am ersten Samstag im August das Vogelschießen der Freiwilligen Feuerwehr Grube statt. Jedes Jahr am Freitag vor dem 2. Advent lockt der wunderschöne, einzigartige und mittlerweile weit über Grubes Grenzen hinaus bekannte Weihnachtsmarkt Besucher aus Nah und Fern an.